Auch das erstmals mit in die Preisvergabe eingeflossene Leservotum war mit 43% und 205 Stimmen für KiK recht eindeutig, wenn auch mit weniger Leserbeteiligung als erhofft. Auf dem Zweiten Platz der Leser landete der DVSI (Deutscher Verband der Spielwaren Industrie e.V. ) aufgrund einer Stellungnahme zu Schadstoffen und Grenzwerten in Kinderspielzeug.
Ausschlaggebend für die Verleihung des BÄHH 2010 war allerdings der Fall vom April 2010. KiK hatte trotz der Veröffentlichung eines Rückrufs in der RAPEX Warnliste für gefährliche Produkte das betroffene Produkt noch immer im Sortiment geführt und verkauft. Betroffen von diesem Rückruf war in diesem Fall ein Bastelset “Holzmagnethalter zum Selbstbemalen” für Kinder. Das Produkt enthielt hohe Konzentrationen von Formaldehyd und entspracht nicht der Spielzeugrichtlinie EN71.
Fehlendes Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Kunden, keine oder nur mangelhafte Kundeninformationen – dies sind nur zwei von vielen Punkten die KIK nun zum zweiten Mal in Folge zum Gewinner des BÄHH machten.
Jetzt ist es an den Verbrauchern, hier ebenfalls ein lautes Bähh auszusprechen und vorab zu prüfen, ob, was und wo etwas gekauft wird
Aber: Es scheint sich zumindest eine Verbesserung der allgemeinen Qualität der Produkte einzustellen. Die Anzahl der Rückrufe die uns bekannt geworden sind, haben sich in den letzten Monaten des vergangenen Jahres drastisch verringert. Ob dies nun an wirklich verbesserten Qualitätsansprüchen des Unternehmens oder aber an weniger Kontrollen durch die Behörden liegt bleibt abzuwarten…
Hintergrund: KiK Textilien und Non-Food GmbH
KiK Textilien und Non-Food GmbH ist ein deutscher Textil-Discounter mit Sitz in Bönen, der im Jahr 1994 von Stefan Heinig zusammen mit der Unternehmensgruppe Tengelmann gegründet wurde. Das Unternehmen ist die größte Textil-Discount-Kette in Deutschland und verfügt über 3000 Filialen in Deutschland, Österreich, Slowenien, Tschechien, Ungarn und der Slowakei Am 9. Oktober 2007 erstattete die Gewerkschaft ver.di Anzeige gegen KiK. Sie wirft dem Textildiscounter Lohndumping vor. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat am 26. November 2007 das Verfahren gegen KiK wegen Lohndumpings eingestellt
KiK kauft direkt über eigene Büros und über Importeure ein. Weder Länder, noch Namen und Anzahl der Lieferanten pro Land werden veröffentlicht. Bekannt ist nur, dass KiK unter anderem in China und Bangladesch einkauft. Die Kampagne für saubere Kleidung konnte drei der Lieferanten in Bangladesch ausfindig machen und massive Arbeiterrechtsverletzungen nachweisen. (gpl – wikipedia.de)
Weiterführende Informationen
Alle auf CleanKids publizierten Rückrufe von KIK
Der Gewinner des Bähh 2009 ist der Textildiscounter KIK
Artikel zu KIK im Internet
(Taz) Staatsanwaltschaft ermittelt: Kik späht Mitarbeiterschulden aus
(Spiegel online) Kik schnüffelte Mitarbeitern 49.000 Mal hinterher
(Spiegel online) Textil-Discounter Kik: Kinderarbeit nicht ausgeschlossen
(Spiegel online) HANDEL: Brutale Neuordnung
Auflistung der KIK-Rückrufe für 2010
Der Hersteller GAEC DES ALPINES ruft den Ziegenkäse Tomme Lactique, Marbré de Moyon, St Maxime…
Allen Leserinnen und Lesern des CleanKids-Magazins wünsche ich eine wunderschöne Vorweihnachtszeit und ein friedliches Weihnachtsfest…
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