Haus & Garten

Risiko für Neugeborene – Bau-Schadstoffe erhöhen Gesundheitsrisiko für Babys

Wenn die Familie wächst, wird renoviert. Jedes Jahr tapezieren, streichen und verschönern Hunderttausende Eltern für den Nachwuchs ihre Wohnung. Doch schon beim Renovieren des Kinderzimmers setzen Schwangere ihre ungeborenen Kinder möglicherweise einem erhöhten Risiko aus, später an Allergien, Asthma oder ADHS zu erkranken.

Der Grund: Die Mutter kann während der Schwangerschaft  verstärkt Schadstoffe aufnehmen, die sie direkt an ihr Kind weitergibt. Entsprechende Langzeitstudien, unter anderem der New Yorker Columbia University und des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung in Leipzig belegen, dass sich eine Belastung der Mutter mit Schadstoffen direkt auf das ungeborene Kind auswirkt. Neben Schadstoffen, die durch Luftverschmutzung, Verkehr oder das Rauchen in den Körper des Kindes gelangen, können auch problematische Substanzen aus Baustoffen, Bodenbelägen oder Farben die Gesundheit beeinträchtigen.

Vor der Renovierung der Wohnung sollten sich werdende Eltern über die Schadstoffbelastung durch Farben, Bodenbeläge und Baustoffe informieren. Produkte, die mit dem natureplus-Qualitätszeichen zertifiziert sind, enthalten nur sehr geringe Schadstoffmengen und weisen niedrige Emissionen auf. Foto: Photocase / C. Lodewig

So gehen Lösemittel und Biozide, die beispielsweise in Farben und Lacken enthalten sein können, nach dem Ein­atmen ins Blut über und können Nervenschäden oder auch Asthma bei Kindern hervorrufen. Weichmacher, wie sie etwa in vielen PVC-Produkten (z.B. Duschvorhängen oder Bodenbelägen) zu finden sind, haben hormonelle Wirkungen und können das Ungeborene schädigen. Und auch einige Schwermetalle wie Blei und Cadmium, die in Bauprodukten vorkommen können, sind bekannt für ihre schädlichen Wirkungen auf den Fötus.

Auch nach der Geburt kann vom neu gestalteten und eingerichteten Kinderzimmer ein erhöhtes Gesundheitsrisiko ausgehen. So sind zum Beispiel in frisch renovierten Räumen die Konzentrationen einer Reihe von flüchtigen organischen Stoffen (VOC) signifikant höher als in nicht renovierten Räumen, hat der vom Umweltbundesamt im Auftrag der Bundesregierung durchgeführte Kinder-Umwelt-Survey ergeben. VOC können zu Reizungen der Augen und Schleimhäute führen oder Unwohlsein hervorrufen. Auch das inzwischen als krebserregend eingestufte Formaldehyd kann aus frisch gekauften Möbeln und manchen Holzwerkstoffen austreten.

„Kinder sind hunderten von Schadstoffen ausgesetzt über deren Wirkung alleine oder in Kombination untereinander insgesamt noch wenig bekannt ist,“ sagt Thomas Schmitz-Günther, Geschäftsführer von natureplus. „Was man heute weiß, zeigt aber, dass Eltern die Schadstoffbelastung so gering wie möglich halten sollten und da gehört die wohngesunde Ausstattung des Kinderzimmers dazu.“

natureplus hat aus diesem Grund rund 300 Bauprodukte aus dem In- und Ausland mit seinem Gütesiegel ausgezeichnet, darunter Wandfarben, Bodenbeläge und Innenputze, die bei einer Renovierung verwendet werden können. Diese sind nicht nur besonders umweltverträglich hergestellt und bestehen überwiegend aus nachwachsenden oder rein mineralischen Rohstoffen, sondern weisen auch äußerst geringe Schadstoffgehalte und Emissionen auf.

Dies wird von unabhängigen Laboren überprüft. Die Grenzwerte sind noch wesentlich strenger als die Empfehlungen des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Baustoffen (AgBB) beim Umweltbundesamt.

Eine Übersicht der überprüften Produkte findet sich im Internet unter  www.natureplus.org/produkte/.


Internationaler Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen
natureplus e.V.
Kleppergasse 3
D-69151 Neckargemünd

Fon +49 (0) 6223 861147
Internet: www.natureplus.org

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