Advent, Advent, ein Lichtlein brennt: Es ist wieder so weit. Weihnachten steht vor der Tür und das alljährliche Beleuchtungs-Wettrüsten beginnt. Lichterschläuche schmücken Bäume, Zäune, Fenster und Türen, beleuchtete Rentiere und Weihnachtsmänner grüßen im Vorgarten oder auf dem Dach, bunte Lichterketten blinken im Takt zu Jingle Bells. Ganze Siedlungen erstrahlen nachts taghell in vorweihnachtlicher Freude. Der Trend zur Extrembeleuchtung ist aber nicht ungefährlich. Denn auf der Jagd nach der spektakulärsten Lichterschau spielt die Sicherheit meist keine Rolle. Vor allem vermeintliche Schnäppchen können sich als brandgefährlich entpuppen. Leuchtmittel landen vor allem zur Weihnachtszeit immer wieder auf den „schwarzen Listen“ der Marktaufsicht.
„Beim Kauf von Weihnachtsbeleuchtung aller Art gilt: Qualität vor Preis“, erklärt Dr. Hans-Jörg Windberg von der BAuA in Dortmund, die für die rasche Weiterleitung der Warnmeldungen der deutschen Behörden über unsichere Produkte an die übrigen EU-Mitgliedstaaten zuständig ist. „Sichere Produkte tragen immer ein CE-Zeichen oder besser noch zusätzlich ein GS-Zeichen, das eine vertrauenswürdige Prüfstelle vergeben hat.“ Im Zweifelsfall lässt sich durch Nachfrage klären, ob sich der Händler von der Gültigkeit des GS-Zertifikats überzeugt hat. „Vorsicht ist dagegen geboten bei fehlenden oder unverständlich abgefassten Bedienungsanweisungen, verklausulierten Angaben zum Hersteller oder Importeur, sowie nachträglich aufgeklebten CE-Zeichen“, warnt Windberg.
Lichterketten, die draußen aufgehängt werden, sollten außerdem Kennzeichen für „Spritzwassergeschützt“ (Dreieck mit Tropfen) oder noch besser „Regenwassergeschützt“ (Quadrat mit Tropfen) sowie das Kürzel IP 44 oder höher tragen. Um die Gefahr von Stromschlägen zu verringern, sollte man bei Lichterketten für Innenräume solche mit einem Transformator wählen. Dieser regelt die Spannung von 230 Volt auf 24 Volt herunter. Vor allem bei älterer Beleuchtung ist es wichtig, vor dem Einschalten auf Schäden wie dünne oder brüchige Isolierungen und fehlerhafte Lampenfassungen zu achten. Muss eine Glühbirne ersetzt werden, unbedingt darauf achten, dass die zugelassene Wattstärke eingehalten wird. Sonst drohen Kabelbrände. Auch geprüfte Lichterketten entwickeln Wärme, die anliegendes Dekomaterial entzünden kann. Daher ausreichend Abstand lassen. Übrigens: Leuchtdioden verbrauchen weniger Strom und entwickeln wesentlich weniger Hitze. Angesichts der möglichen Risiken sollte die Weihnachtsbeleuchtung nicht lange unbeaufsichtigt brennen. Also: Für einen ruhigen Schlaf die Lichterkette nachts besser ausschalten.
Wer im Büro mit Kerzenlicht besinnliche Adventsstimmung zaubern möchte, sollte unbedingt einige Sicherheitsmaßnahmen beachten. Zuallererst sollte geklärt werden, ob es im Betrieb bereits Regeln zum Aufstellen von Kerzen in der Weihnachtszeit gibt. Wenn nicht, sollte in jedem Fall die Zustimmung des Vorgesetzten eingeholt werden. Im Büro selbst dürfen keine Rauchmelder vorhanden sein, um Fehlalarme zu vermeiden. Kerzen sollten grundsätzlich auf einer feuerfesten Unterlage stehen und einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu brennbaren Gegenständen haben. Brennende Kerzen auf Gestecken oder Weihnachtsbäumen stellen eine hohe Brandgefahr dar.
Damit auch im Büro nur die Lichter brennen, gilt außerdem: Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen, auch nicht bei kurzzeitigem Verlassen des Raumes. Zugluft vermeiden und ausgebrannte Kerzen erst in den Mülleimer werfen, wenn sie vollständig erkaltet sind. Weihnachtsbäume sollten zudem nicht unmittelbar vor der Tür stehen, um Rettungswege nicht zu blockieren. Auch in Fluchtwegen wie Fluren oder Treppenhäusern dürfen Weihnachtsbäume aus Brandschutzgründen nicht aufgestellt werden.
Wer diese einfachen Sicherheitsmaßnahmen beachtet, kann sich auf eine besinnliche, weihnachtlich beleuchtete Adventszeit freuen.
Weitere Informationen zu vielen Themen rund um die Produktsicherheit gibt die BAuA im Internet unter www.produktsicherheitsportal.de.
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt. Sie ermöglichen Unternehmen wie auch der gesamten Volkswirtschaft einen Vorsprung im globalen Wettbewerb. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben – im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Rund 660 Beschäftigte arbeiten am Hauptsitz in Dortmund und den Standorten Berlin, Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.
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