Familie & Erziehung

Justizministerin verschweigt Schlechterstellung von Kindern

Die Reform des Unterhaltsrechts führt für mehr als 90 Prozent der unterhaltsberechtigten Kinder zu weniger Geld. Der Mindestunterhalt wird auf das steuerliche Existenzminimum festgelegt und Kinder von 0 bis 6 Jahren erhalten davon nur 87 Prozent. Dies reduziert den Unterhalt um bis zu 33 Euro. Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) wird diese Schlechterstellung nicht hinnehmen.

Die Bundesjustizministerin, Brigitte Zypries, hat in der ARD-Sendung „Anne Will“ betont, das Unterhaltsrecht führe zu einer Gleichbehandlung von Kindern unabhängig davon, ob ihre Eltern verheiratet sind oder nicht.

„Diese Gleichbehandlung ändert nichts daran, dass das Unterhaltsrecht alle Kinder gleich schlecht behandelt indem die Unterhaltsbeträge sinken. Es grenzt an Täuschung, wenn dieser Sachverhalt so konsequent verschwiegen wird. Die Reform findet auf dem Rücken von Kindern statt“, so Edith Schwab, Bundesvorsitzende des VAMV und Fachanwältin für Familienrecht. „Es ist mir völlig unverständlich, warum ein Kind zwischen 0 und 6 Jahren nur 87 Prozent der minimalen Existenzgrundlage braucht. Ein Kind ist doch immer zu 100 Prozent Kind. Ich kann keine sachliche Begründung für diese Schlechterstellung erkennen“, so die Vorsitzende weiter.

Der VAMV hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Festlegung des Kindesunterhalts auf das steuerliche Existenzminimum zu sinkenden Beträgen führt. Der Unterhalt für Kinder zwischen 0 und 6 Jahren muss auf 100 Prozent angehoben werden. Entsprechend müssen die Beträge für die älteren Kinder steigen. Nach der Unterhaltsrechtsreform stehen volljährige Kinder im vierten Rang. Dies wird voraussichtlich dazu führen, dass nach der Deckung des Bedarfs von minderjährigen Kindern, betreuenden Eltern und Ehegatt/innen diese Kinder leer ausgehen.


Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Bundesverband e.V.
Hasenheide 70
10967 Berlin
Tel. (030) 69 59 78 6
Fax (030) 69 59 78 77

kontakt(at)vamv.de
www.vamv.de

Recent Posts

Weihnachtsgebäck: Wieviel Schadstoff steckt in Lebkuchen, Kipferl und Co.?

Beim Plätzchen backen entsteht meist ein gesundheitskritischer Stoff: Acrylamid. Die Menge lässt sich aber geringhalten. Wie…

2 Tagen ago

Die besten wachsen mit – Kinderhochstühle im Test gut bis mangelhaft

Sicher, schadstofffrei, kindgerecht gestaltet und haltbar – so sollten Kinderhochstühle sein. Im aktuellen Test der Stiftung Warentest…

2 Tagen ago

Elektronische Patientenakte – So nutzen Versicherte die neue ePA

Was man über die Funktionen der elektronischen Patientenakte wissen sollte (djd). Gesetzlich Versicherte erhalten ab…

2 Tagen ago

Rückruf: TEDi ruft Plüsch-Elefanten wegen Erstickungsrisiko zurück

TEDi informiert über den Rückruf des unten abgebildeten Kuschelfreund Plüsch-Elefanten mit Herz. Wie das Unternehmen mitteilt,…

2 Tagen ago

Rückruf: Gerstand ruft Zwiebelmettwurst wegen Salmonellen zurück

Die Gerstand Bühnsdorfer Fleischwaren GmbH informiert über den Rückruf des Wurstartikels Zwiebelmettwurst 200g mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum…

2 Tagen ago

ÖKO-TEST Rotkohl: Testurteil „sehr gut“ nur für Bios

Dieser Rotkohl kann beim Weihnachtsessen getrost auf dem Teller landen: Für sechs Bio-Produkte und fünf…

2 Tagen ago