Vor 20 Jahren hatten Frühgeborene, die weniger als 1000 Gramm wogen, kaum eine Chance. Inzwischen liegt die Überlebensrate bei 75 Prozent. Immer wieder kommen auch Frühchen unter 500 Gramm durch. Aber viele von ihnen behalten Schäden, weil die Organe, besonders Gehirn und Lungen, noch nicht reif sind. Das Apothekenmagazin „BABY und Familie“ berichtet über eine niedersächsische Langzeitstudie, die ergab, dass 60 Prozent der Frühchen mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1500 Gramm im Alter von zwei Jahren Entwicklungsdefizite haben, bei 21 Prozent wurden sie als „enorm“ eingestuft.

Viele Probleme zeigen sich erst im Kindergartenalter. Eine englische Untersuchung, die seit 1995 läuft, stellte stark erhöhte Raten von Autismus, Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom und Lernbehinderungen bei ehemals extremen Frühchen fest. Kein Brutkasten und keine noch so perfekte Kinder-Intensivstation können offenbar den Mutterleib ersetzen. Selbst wenn die Babys nur wenige Wochen zu früh geboren wurden, so beobachteten die Engländer aus Vergleichsdaten mit 400000 Schülern, kamen diese Kinder häufiger in die Sonderschule als andere.

Das Apothekenmagazin „BABY und Familie“ 10/2010 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.


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