Kindersicherheit

Waveboards und Co. besser nicht für den Schulweg nutzen

Freizeitsporttrends wie Waveboards, Fixies oder Heelys erfreuen sich großer Beliebtheit bei Kindern und Jugendlichen. Aber: Unterschätzt wird oft das damit verbundene Risiko. Kinder und Jugendliche sind ohnehin im Verkehr besonders gefährdet. Allein 2009 verunglückten bundesweit 115.534 Schüler und Studenten auf dem Weg zu Schule oder Hochschule. Im Rahmen ihrer Präventionskampagne „Risiko raus!“ gibt die Unfallkasse Rheinland-Pfalz Hinweise zur Sicherheit beim Einsatz verschiedener Trendsportgeräte.


Waveboard ist die Bezeichnung für ein Skateboard-ähnliches einspuriges Trend-Rollbrett, das mit nur zwei Rollen ausgestattet ist. Daher ist hier ein ausgeprägtes Gleichgewichtsgefühl erforderlich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Inlinern sind die Rollen des Waveboards weicher. Kleine Steine und dünne Äste können die Fahrt abrupt mit erheblichen Folgen für den Fahrer beenden. Deshalb: Wer sich mit Helm sowie Schoner für Knie, Handgelenke und Ellbogen schützt, kann viele Verletzungen vermeiden.

Foto: DSH

Welches Fortbewegungsmittel darf es sein?

Auch Kickboards sind nach wie vor als Fortbewegungsmittel im Trend. Mit den kleinen, wendigen Aluminiumrollern können geübte Fahrerinnen und Fahrer streckenweise fast so schnell fahren, wie ihre strampelnden Altersgenossen auf dem Fahrrad. Unfälle mit Kickboards können folgenschwer enden. Im Vordergrund stehen Knochenbrüche sowie Kopf- und Zahnverletzungen. „Bei den Unfallursachen spielen Widrigkeiten auf den Wegen eine Rolle, die Radfahrer oder Fußgänger kaum wahrnehmen. Schon kleinste Steinchen, Äste oder geringe Vertiefungen des Gehwegs können das Vorderrad abrupt blockieren und eine ungewollte Vollbremsung auslösen, bei der das Hinterrad vom Boden abhebt. Die Folge: Das Kind stürzt über den Lenker oder wird seitlich zu Boden geworfen. Eine Schutzausrüstung wie bei Inlinefahrern bietet bei der Verwendung von Kickboards keinen ausreichenden Schutz, weil Becken und Schultern nicht geschützt werden. Auch mit Blick auf den Schulranzen sollten Schulkinder auf den Gebrauch von Kickboards verzichten.

Bei Heelys handelt es sich um Sportschuhe, in deren Fersen Rollen mit eigenen Achsen eingebaut werden können. Kleine Steine, Äste und Gehwegkanten können schnell zu einem Unfall beitragen. Vor der Benutzung sollte das Bremsen und richtige Fallen mit Schutzausrüstung (Protektoren) auf sicherem Gelände geübt werden.

Gerne setzen Jugendliche auch Fixies oder Fixed-Gear-Bikes ein. Das sind Fahrräder, bei denen Pedale und Hinterrad über die Kette verbunden sind – ohne Rücktritt, Freilauf und Bremse. Das Bremsen ist nur über die Verringerung der Trittfrequenz möglich bzw. durch den Versuch, ruckartig rückwärts zu fahren. Damit wird die Fahrt im Straßenverkehr zum unkalkulierbaren Risiko. Durch die fehlende Bremsanlage und die Einsparung weiterer Teile der Sicherheitsausrüstung, verstoßen Nutzer zudem klar gegen die Straßenverkehrszulassung (StVZO). Die Benutzung von Fixies im Straßenverkehr ist nicht gestattet.


Sicherheit: Oberstes Gebot bei der Kaufentscheidung
Bei der Wahl des richtigen Fortbewegungsmittels sollten Eltern ihre Kinder beraten und sich regelmäßig selbst von der Sicherheit der Fortbewegungsmittel ihrer Sprösslinge überzeugen. Bei der Kaufentscheidung spielen Alter und motorische Geschicklichkeit des Kindes eine Rolle.


Hintergrund „Risiko raus!“
In der Präventionskampagne „Risiko raus!“ arbeiten die Berufsgenossenschaften, Unfallkassen, ihr Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), die Landwirtschaftliche Sozialversicherung und die Bundesländer sowie weitere Partner zusammen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, das Unfallrisiko beim Fahren und Transportieren zu verringern. Weitere Informationen finden Sie hier und unter www.risiko-raus.de.


Unfallkasse Rheinland-Pfalz
Orensteinstr. 10, 56626 Andernach
Tel.: 02632 960-0
www.ukrlp.de




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