Insgesamt hat foodwatch elf Lebkuchen- und sechs Spekulatiusprodukte in einem unabhängigen Labor untersuchen lassen. Nur bei zwei Produkten ist die Belastung im Vergleich zum Vorjahr signifikant gestiegen. Alle Ergebnisse sowie die Vergleichswerte aus den vergangenen sieben Jahren sind unter www.foodwatch.de/acrylamid veröffentlicht.
„Die meisten Hersteller in unserem Test haben die Acrylamidbelastung inzwischen weitgehend im Griff“, erklärte der stellvertretende foodwatch-Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt. „Es zeigt Wirkung, die Werte zu veröffentlichen und dabei die Namen der Produkte zu nennen – umso unverständlicher, wenn die Lebensmittelkontrollbehörden ihre Werte geheim halten.“ foodwatch fordert eine unverzügliche namentliche Veröffentlichung der Behördendaten sowie eine Kennzeichnung der Belastung auf der Verpackung. Eine Reduktion des Acrylamidgehalts auf Werte von unter 50 Mikrogramm bei Lebkuchen und Spekulatius sei für die Hersteller möglich, so Wolfschmidt. Die unverbindlichen, behördlichen „Signalwerte“ dagegen – 1.000 Mikrogramm für Lebkuchen, 416 für Spekulatius – seien absurd hoch: „Die Signalwerte sind keinerlei Anreiz für die Hersteller, sich zu verbessern – und dabei geht es bei Acrylamid darum, so wenig wie nur irgendwie möglich zu sich zu nehmen.“
Acrylamid kann beim Frittieren, Backen oder Braten stärkehaltiger Produkte entstehen. Im Tierversuch löst die Substanz Krebs aus und schädigt das Erbgut; die Gefahr für den Menschen ist noch nicht abschließend geklärt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) legt lediglich unverbindliche „Signalwerte“ fest, die sich an den am höchsten belasteten Produkten orientieren.
Redaktioneller Hinweis: Weitere Informationen zum Thema unter http://www.foodwatch.de/acrylamid
Eine Fotostrecke zu den Testergebnissen können Sie unter http://www.foodwatch.de/themenbilder herunterladen.
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