Ursula von der Leyen: „Kinderrechte müssen überall gelten – auch im Internet“

InternetBundesministerin Ursula von der Leyen: „Kinderrechte müssen überall gelten – auch im Internet“ – Europäische Konferenz zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt setzt Schwerpunkt bei neuen Medien. Sieben Monate nach dem Dritten Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und Heranwachsenden in Rio de Janeiro eröffnet heute in Berlin die europäische Nachfolgekonferenz. Im Fokus steht der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet.

Ausrichter sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, UNICEF Deutschland, Save the Children Deutschland, Innocence in Danger und die Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung ECPAT Deutschland. Die Teilnehmer aus ganz Europa beraten über Strategien, wie die Sicherheit junger Menschen in den neuen Medien weiter verbessert werden kann. Vertreten sind auf der Konferenz auch die europäische Polizeibehörde Europol, das Bundeskriminalamt sowie zahlreiche unabhängige Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland.

„Computer, Handy und Co. sind aus dem Leben unserer Kinder nicht mehr wegzudenken. Gerade für Kinder und Jugendliche ist das Internet heute selbstverständlich, viele bewegen sich täglich im Netz“, erklärt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen. „Darum müssen wir sie früh dafür sensibilisieren, dass das Internet nicht nur Information, Spaß und Unterhaltung bietet, sondern dass dort auch Gefahren lauern können.“

So werden beispielsweise Kinder in Chatforen oder in Internetnetzwerken von potentiellen Tätern angesprochen, die sich als Gleichaltrige ausgeben, um sie später auch in der realen Welt treffen zu können („Grooming“). Eines der größten Probleme ist die weltweite Verfügbarkeit kinderpornografischer Bilder im Internet. „Viele Probleme, wie die wachsende Verbreitung von Kinderpornografie im Netz können wir nur wirksam bekämpfen, wenn wir international eng zusammenzuarbeiten“, so von der Leyen weiter. „Oberstes Ziel muss sein, die entsetzlichen Bilder zu löschen, die Täter zu ermitteln und den Opfern zu helfen.“

„Die Verbreitung von kinderpornografischem Material im Internet ist ein brisantes globales Problem“, erklärt der Direktor von Europol, Rob Wainwright. „Es muss daher durch die Polizei, aber auch alle anderen relevanten Akteure grenzüberschreitend und gesamtgesellschaftlich bekämpft werden. Ich bin froh, dass Europol einen bedeutenden Beitrag zu diesen gemeinsamen Anstrengungen leistet.“

„Wir Kinderschutzorganisationen fordern, dass sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in den neuen Medien global bekämpft wird“, so Kathrin Wieland, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland. „Dazu gehört auch, dass weltweit verstärkt Maßnahmen ergriffen werden, um Missbrauchsopfer zu identifizieren und um diesen mit entsprechenden Hilfsangeboten zur Seite zu stehen.“

 

Die Abschlusserklärung der Konferenz umfasst 16 Punkte. Die Teilnehmer fordern unter anderem:
jede Form der Herstellung, Verbreitung und Abbildung körperlicher und sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche sowie die Anbahnung von sexueller Gewalt in und durch die neuen Medien zu eliminieren

die internationale Zusammenarbeit zur einheitlichen Strafbewehrung und zur Strafverfolgung, aber auch bei der Opferidentifizierung, -begleitung und -unterstützung zu intensivieren

die Verantwortung für den Kinderschutz gesamtgesellschaftlich zu tragen, auch vom privaten Sektor und insbesondere von den sozialen Netzwerken in den neuen Medien
eine auf die Kinderrechte und die Lage der Opfer zugeschnittene Vorgehensweise mit einer entsprechend ausgestatteten Justiz und Polizei auf nationaler und internationaler Ebene
 

Sie finden die Abschlusserklärung mit weiteren Informationen unter www.child-protection-conference.org.

 
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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