Categories: Ernährung

Jedes achte Mineralwasser zu hoch mit Uran belastet

Das Schwermetall Uran kann wegen seiner chemischen Giftigkeit insbesondere bei kleinen Kindern zu schweren Schädigungen der Niere führen. foodwatch forderte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt auf, gesetzliche Grenzwerte für Mineral- und Trinkwasser in Höhe von zwei Mikrogramm Uran pro Liter festzulegen. „Gesundheitsvorsorge muss sich an denen orientieren, die ein besonderes Schutzbedürfnis haben: Babys und Kleinkinder“, sagte Bode. „Nach heutigem Stand der Wissenschaft ist man mit einem Grenzwert von zwei Mikrogramm auf der sicheren Seite.

Diese Auffassung bestätigt eine neue wissenschaftliche Stellungnahme der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Obwohl diese Stellungnahme von Deutschland beauftragt worden war, ziehen die zuständigen deutschen Behörden bislang keine Konsequenzen und bewerten Uranwerte von bis zu zehn Mikrogramm pro Liter offiziell als unbedenklich. Generelle gesetzliche Grenzwerte gibt es bisher weder für Mineral- noch für Trinkwasser. Dabei dürfen bereits seit 2006 Mineralwässer in Deutschland, die mit dem Hinweis „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ beworben werden, einen Höchstwert von zwei Mikrogramm pro Liter nicht überschreiten.

Rund 87 Prozent der foodwatch vorliegenden Uran-Messdaten von Mineralwässern liegen unter zwei Mikrogramm. Bei vier Marken (Griesbacher, Kugelsburgquelle, Waldecker und Winfried aus der Sebastianquelle) sowie zwei Heilwässern (Bad Griesbacher, Bad Mergentheim Karlsquelle) wurden mehr als zehn Mikrogramm Uran pro Liter gemessen. Doch auch bekannte und weit verbreitete Mineralwässer wie S. Pellegrino und Perrier (beide Nestlé), Freyersbacher oder Überkinger sind nach EFSA-Maßstäben riskant hoch belastet.

foodwatch sieht neben dem Gesetzgeber die Hersteller in der Pflicht. „Wir fordern Nestlé als weltgrößten Anbieter von Mineralwasser auf, seine Verantwortung für die Gesundheit von Kleinkindern ernst zu nehmen. Bis zur Einführung von Grenzwerten muss Nestlé umgehend Warnhinweise auf den Etiketten von S. Pellegrino und Perrier anbringen, dass diese Wässer für Säuglinge und Kleinkinder nicht geeignet sind“, so foodwatch-Geschäftsführer Bode.


Bereits im August 2008 hatte foodwatch bundesweite Daten über die Uranbelastung von Trinkwasser veröffentlicht. Auch hier lag etwa jeder achte der rund 8200 von den Behörden übermittelten Werte bei über zwei Mikrogramm pro Liter.


 

foodwatch e. v.
brunnenstraße 181
10119 berlin

www.foodwatch.de


Recent Posts

Lenas Hof: Tierische Geschichten über das Zusammenleben

Neue Vorschul-Animationsserie ab 4. Februar 2025 bei KiKA In der neuen Animationsserie für Vorschulkinder erleben…

2 Tagen ago

Braten- und Fonduefett gehört in den Hausmüll

An den Weihnachtsfeiertagen kommen in vielen Haushalten Gerichte auf den Tisch, für deren Zubereitung jede…

2 Tagen ago

ÖKO-TEST findet Mineralöl in veganem Käse – Fünf Produkte „ungenügend“

Vegane Ersatzprodukte sind immer gefragter – nicht nur bei Veganerinnen und Veganern. Die Ergebnisse im…

2 Tagen ago

Urlaub in den Niederlanden – hier gibt’s was zu entdecken

Die Niederlande sind bekannt für die flache, radfahrerfreundliche Landschaft, die endlose Sandstrände, unzählige Kanäle und…

2 Tagen ago

Geschenke umtauschen? Nicht immer möglich!

Diese Rechte haben Verbraucher:innen beim Umtausch von Weihnachtsgeschenken. Der Wollpullover hat die falsche Größe, das…

3 Tagen ago

Warnung zu Kinderhochstuhl froggy wegen Sicherheitsmängeln

Das EU Schnellwarnsystem Safety Gate (vormals RAPEX) informiert über Sicherheitsrisiken beim Kinderhochstuhl froggy. Es besteht…

3 Tagen ago