Gegen tropisches Klima in den eigenen vier Wänden
24.02.2009 Köln – Zu viel Luftfeuchtigkeit verursacht Schimmel / Lüftungsanlage sorgt für Behaglichkeit im Wohnraum / Heizung bei Abwesenheit nicht komplett ausdrehen – Schimmel in Gebäuden ist nicht nur schädlich für die Bausubstanz, sondern kann besonders in Wohnräumen auch zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Pilze fühlen sich vor allem in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit und wenig Luftzirkulation wohl.
Über 20 Prozent der Wohnungen in Deutschland sind von Schimmel befallen, so das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Universität Jena. Schimmel in Gebäuden ist nicht nur schädlich für die Bausubstanz, sondern kann besonders in Wohnräumen auch zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Pilze fühlen sich vor allem in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit und wenig Luftzirkulation wohl. „Regelmäßiges Lüften ist daher ein Muss“, betont Kai Zitzmann. Als Sachverständiger von TÜV Rheinland untersucht er unter anderen mikrobiologische Gebäudeschäden und berät Hauseigentümer und Immobilieneigner bei der energetischen Sanierung. Gelüftet werden soll regelmäßig, am besten stündlich. Im Winter reichen ein bis zwei Minuten mit Durchzug, im Sommer sollten es dagegen bis zu zehn Minuten pro Stunde sein.
Besonders wichtig ist das Lüften bei energetisch sanierten Altbauten und Neubauten im Niedrigenergie- oder Passivhausstandard. Diese sind heute so gut gedämmt, dass der Luftaustausch allein durch Fugen und Ritzen nicht mehr ausreichend ist. „Da muss man unbedingt nachhelfen, sonst kann es zu feucht werden und es kann Schimmel entstehen“, betont Zitzmann. Für alle, die es zeitlich nicht schaffen, so häufig die Fenster zu öffnen, empfiehlt der Experte eine Lüftungsanlage, am besten mit Wärmerückgewinnung, die sich heutzutage problemlos nachinstallieren lässt. „Mithilfe einer solchen Anlage gibt es einen permanenten Luftaustausch und die Raumluft fühlt sich stets frisch an. Selbst Küchengerüche sind schnell verflogen“, erklärt der Fachmann.
Dass die Lüftungsanlage auch zum Heizen verwendet werden kann, zeigt ihr Einsatz in Energiespar- sowie Passivhäusern. Ist in dem System eine Wärmerückgewinnung integriert, können die Heizkosten um ein Vielfaches verringert werden. Wie hoch die Heizung aufgedreht sein sollte, hängt von der Nutzung eines Raumes ab: Im Schlafzimmer reicht eine Durchschnittstemperatur von 17 Grad Celsius, im Wohnzimmer sind dagegen 20 Grad ratsam. Die Türen zu weniger beheizten Räumen wie dem Treppenhaus sollten stets geschlossen bleiben. Wichtig ist auch, das Badezimmer kontinuierlich zu heizen – und nicht nur vor dem Baden oder Duschen. Sonst erwärmt sich die Raumluft, während die Wände kalt bleiben. Wasserdampf kann dann an den Wänden kondensieren und schon entsteht Schimmel. „Wer also regelmäßig heizt und lüftet, vermeidet so lästigen Pilzbefall“, betont der TÜV Rheinland-Experte.
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