Bei 17 Spielzeugen im Test von TÜV Rheinland waren die Kennzeichnungen, Warnhinweise oder Anschriften der In-Verkehrbringer nicht korrekt und vollständig. Auch wenn das nicht immer unmittelbar sicherheitsrelevant ist, lässt dies nach Ansicht der Experten Rückschlüsse auf die mangelnde Sorgfaltspflicht der Hersteller oder Importeure insgesamt schließen. Gleiches gilt für ein weiteres Problem, das bei zwölf Produkten aufgetreten ist: Manche billigen Kunststoff-Spielzeuge haben einen extrem unangenehmen Geruch. Es ist nicht auszuschließen, dass zum Beispiel flüchtige Lösemittel eine Gesundheitsgefährdung bedeuten. Dies entspricht nicht dem Stand der Technik und lässt einen Rückschluss auf minderwertige Materialien zu. Zudem wird die Freude am Spielen durch derartige Ausdünstungen erheblich beeinträchtigt. Bei einem Spielzeug war darüber hinaus sogar das Batteriefach ungesichert. Kleinkinder können so leicht an die Batterien gelangen und diese womöglich verschlucken. Dann besteht höchste Verätzungsgefahr!
Die Tests von TÜV Rheinland geben zwar keine Auskunft über Qualität, Haltbarkeit, Gebrauchstauglichkeit oder die Produktionsbedingungen, unter denen die Spielzeuge gefertigt wurden. Allerdings appellieren die Experten an die Verantwortung der Verbraucher, besser ein gutes Spielzeug als mehrere billige zu kaufen. Karlheinz Hieronymus: „Bei einem Puppenset, das aus Asien stammt und für 1 Euro in Deutschland verkauft wird, ist davon auszugehen, dass in der Produktion weder bei den Sozial- und Umweltstandards noch bei der Qualität ein vertretbares Niveau erreicht wird.“ Deshalb gilt: bewusst einkaufen und sich beraten lassen. Orientierung beim Kauf bietet ferner ein unabhängiges Prüfzeichen wie beispielsweise das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit.
TÜV Rheinland gehört mit über 100.000 Prüfungen und Tests an Spielzeugen jährlich zu den führenden Prüfhäusern für Spielzeug weltweit. Die Spielzeugprüfung findet nicht nur in den deutschen Laboratorien statt, sondern auch an 20 Standorten in Hongkong und China. Rund 75 Prozent aller Spielzeuge für den Weltmarkt werden in China produziert werden. Dort ist TÜV Rheinland seit 20 Jahren tätig und hat 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Prüfungen von TÜV Rheinland umfassen sowohl chemische – zum Beispiel mit Blick auf Schadstoffe – als auch physikalisch-mechanische Untersuchungen.
Immer häufiger lassen Hersteller und Handelsketten auch die gesamte Produktions- und Lieferantenkette prüfen, unter anderem mit Blick auf nachhaltige Ressourcenverwendung, Arbeitsbedingungen und Umwelt- sowie Sozialstandards.
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Am Grauen Stein
51105 Köln
Tel. 0221 / 806 – 0
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